Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur: Rhein-Main-Universitäten gehen nächsten Schritt in der Zusammenarbeit
Von links nach rechts: Clemens Hoch, Prof. Dr. Enrico Schleiff, Prof. Dr. Tanja Brühl, Prof. Dr. Georg Krausch und Timon Gremmels (Foto: HMWK).
Neue Vereinbarung wird Kooperation zwischen den Universitäten Frankfurt, Darmstadt und Mainz vereinfachen
Hessen und Rheinland-Pfalz stärken die Rhein-Main-Universitäten (RMU): Die beiden Bundesländer wollen die Zusammenarbeit der Goethe-Universität Frankfurt, der TU Darmstadt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz vereinfachen, indem sie Regelungen im Umgang mit unterschiedlichen Ländergesetzen finden, die die Zusammenarbeit in manchen Bereichen bisher erschweren. So könnten zum Beispiel die gemeinsame Finanzierung von Forschungsvorhaben über Ländergrenzen hinweg oder die Organisation des Studiums erleichtert werden. Eine entsprechende Vereinbarung soll bis zum Frühsommer zwischen den Partnern erarbeitet und anschließend zwischen den Ländern geschlossen werden.
„Die Zukunft der Wissenschaft liegt in der Vernetzung und in Allianzen, die die Stärken der einzelnen wissenschaftlichen Einrichtungen optimal verbinden – in dieser Überzeugung gehen die drei RMU-Universitäten voran“, so Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Die Kooperation ermöglicht Erfahrungsaustausch, die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Infrastrukturen sowie ein großes Lehr- und Weiterbildungsangebot. Zudem profitiert der Wissenstransfer, indem die RMU zum Beispiel gezielt externe Partner für regionale, nationale und internationale Kooperationen gewinnen. Mit der neuen Vereinbarung entbürokratisieren und erleichtern wir die Zusammenarbeit bei diesem wegweisenden Vorhaben über die Landesgrenzen hinweg.“
„Drei national und international starke Universitäten bündeln in der RMU-Allianz ihre Kräfte, stimmen sich in Forschung, Lehre, Transfer und Administration eng ab und können so noch mehr für die Wissenschaft und die Rhein-Main-Region erreichen. In den vergangenen Jahren hat die Kooperation – initiiert durch die Präsidien der Universitäten und getragen von allen universitären Statusgruppen – eine hohe Dynamik erreicht. Diese Dynamik wollen wir als Sitzländer der Universitäten nach Kräften weiter unterstützen und mit der Vereinbarung um einen wichtigen Schritt voranbringen“, ergänzt der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch.
Die Technische Universität Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben ihre strategische Partnerschaft im Jahr 2015 geschlossen. Seitdem arbeiten die drei Partner der Allianz der Rhein-Main-Universitäten in nahezu allen Bereichen intensiv zusammen – von gemeinsamen Forschungsvorhaben und Studiengängen bis hin zu kooperativ genutzten Infrastrukturen und der abgestimmten Rekrutierung von Forschenden. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur und das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz haben die RMU von 2021 bis 2025 mit insgesamt rund 49 Millionen Euro gefördert.
Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität:
„Zwischen Mainz, Darmstadt und Frankfurt lebt eine Forschungsstärke, die ihresgleichen sucht. Die drei Universitäten ergänzen einander und arbeiten nun schon seit mehreren Jahrzehnten eng inhaltlich und strukturell im Rahmen der Möglichkeiten zusammen, die es über Ländergrenzen hinweg gibt. Diese Grenzen dürfen keine Hindernisse für Spitzenforschung sein – deshalb freuen wir uns sehr, dass die Wissenschaftsministerien von Hessen und Rheinland helfen wollen, bürokratische Hürden abzubauen. Das unterstützt uns sehr bei einer Vielzahl neuer Vorhaben und ermöglicht es uns, als exzellente Allianz gemeinsam aufzutreten.“
Prof. Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt:
„In den letzten zehn Jahren ist die RMU organisch gewachsen. Wir arbeiten heute standortübergreifend in Forschung, Lehre und in der Dritten Mission an einer Vielzahl von Fragestellungen, für die wir vor allem im Verbund gemeinsam neue, zukunftweisende Antworten finden können – weil sich unsere Fächerprofile ergänzen und wir unsere Vielfalt zu gemeinsamer Stärke bündeln. Wir freuen uns, dass diese Kooperation durch die Vereinbarung beider Länder künftig deutlich einfacher möglich sein wird. Damit können wir noch schneller und kreativer agieren – genau so, wie es uns als RMU auszeichnet.“
Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz:
„Die vereinfachte Zusammenarbeit innerhalb der RMU wird es uns ermöglichen, noch besser in die gesamte Region hineinzuwirken und sie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und Fachkräften weiterhin zu stärken. Denn wir lehren, lernen, forschen und arbeiten für die und mit der Gesellschaft. Schon jetzt gehört Rhein-Main nicht nur wirtschaftlich, sondern auch wissenschaftlich zu den stärksten Regionen Deutschlands.“
An den drei Universitäten sind insgesamt mehr als 93.500 Studierende eingeschrieben. Die Hochschulen haben im Jahr 2023 zusammen etwa 675 Millionen Euro Drittmittel eingeworben und beschäftigen aktuell gemeinsam rund 1.500 Professuren. In der Forschung gibt es zahlreiche gemeinsame Schwerpunkte, etwa in den Bereichen Lebenswissenschaften und Medizin, Digitale Transformation und Künstliche Intelligenz sowie Teilchenphysik, Material- und Energieforschung.
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