Sonderforschungsbereich mit Fokus auf Multiple-Sklerose-Forschung eingerichtet

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet zum 1. Juli 2012 einen neuen Sonderforschungsbereich/Transregio unter Koordination der Universitätsmedizin Mainz ein, der mit insgesamt rund 13,3 Millionen Euro für zunächst vier Jahre gefördert wird. Durch Gründung des Forschungsschwerpunkts Translationale Neurowissenschaften an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Einbettung sämtlicher Forschungsprojekte zur Aufklärung und Therapie von Hirnerkrankungen in das neue Rhine-Main Neuroscience Network (rmn2) gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt am Main wurde die Grundlage für die erfolgreiche Durchführung dieses SFB/Transregio geschaffen. Beteiligt sind darüber hinaus die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Technische Universität München sowie Max-Planck-Institute in München, Münster und Bad Nauheim.

Grundlagen für die Entwicklung neuer Therapien gegen Multiple Sklerose (MS) zu schaffen und existierende Therapiekonzepte besser zu verstehen, das sind die zentralen Ziele des SFB/Transregio 128 "Initiierungs-/Effektor- und Regulationsmechanismen bei Multipler Sklerose – von einem neuen Verständnis der Pathogenese zur Therapie". Darüber hinaus wollen die Forscher herausfinden, wie Multiple Sklerose entsteht. Das Verbundprojekt wird von der Direktorin der Klinik und Poliklinik für Neurologie der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Frauke Zipp, als Sprecherin koordiniert.

Multiple Sklerose ist in der westlichen Welt die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Allein in Deutschland sind mehr als 120.000 Menschen davon betroffen. "Viele Fragen etwa zur Entstehung dieser Autoimmunerkrankung sind nach wie vor ungeklärt. Der Schlüssel zu wirkungsvolleren Therapien liegt in der Grundlagenforschung und genau da setzt der innovative und interdisziplinäre Ansatz des SFB/TR 128 unter Sprecherschaft der Universitätsmedizin Mainz an", so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban. "Die Neustrukturierung unserer Forschungsschwerpunkte an der Universitätsmedizin Mainz trägt jetzt Früchte."

"Das hohe Potenzial des SFB/Transregio 128 liegt darin begründet, dass wir exzellente Forscher benachbarter Wissenschaftsdisziplinen mit ins Boot holen. Dadurch betritt dieser Verbund neue Wege, die über die klassische Neuroimmunologie hinausgehen", so Zipp. Ein Schlüsselaspekt ist laut der Neurologin zudem, dass experimentelle Forschung und patientenorientierte klinische Forschung eng aufeinander abgestimmt sein werden.

Prof. Dr. Frauke Zipp wechselte erst Ende 2009 von der Charité, Berlin, nach Mainz und sieht in der Bewilligung dieses Sonderforschungsbereichs einen wichtigen Schritt auf dem Weg, das Rhine-Main Neuroscience Network gemeinsam mit den Partnern in Münster und München zu einem internationalen Zentrum der MS-Forschung zu machen.

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