„Spitzenforschung im Verbund“ – dafür stehen die Sonderforschungsbereiche (SFB) der DFG, große, über die Disziplinen hinweg eng kooperierende und vor allem langfristige Vorhaben, die der gemeinsam betriebenen Grundlagenforschung dienen. Der SFB 1177 „Molekulare und funktionale Charakterisierung der selektiven Autophagie“ und der SFB 1245 „Atomkerne: Von fundamentalen Wechselwirkungen zu Struktur und Sternen“ zählen zu diesen weithin sichtbaren Verbundforschungseinrichtungen, die die deutsche Wissenschaftslandschaft seit Jahrzehnten auf besondere Weise prägen.
Beide SFB wurden im Jahr 2016 etabliert und zählen damit zu den ersten Forschungsverbünden, die seit der Gründung der RMU-Allianz unter Federführung einer der drei Universitäten eingerichtet wurden: der SFB 1177 in Frankfurt am Main, der SFB 1245 in Darmstadt. Was sie im engeren Sinn zu Institutionen der RMU macht: In beiden kooperieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus zwei Rhein-Main-Universitäten. So arbeiten im SFB 1177 Forscherinnen und Forscher der Goethe-Universität (Sprecherschaft) mit Kolleginnen und Kollegen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, des Mainzer Instituts für Molekulare Biologie, des Georg-Speyer-Hauses und aus München, Tübingen, Freiburg und vom MPI für Biophysik zusammen. Im SFB 1245 kooperiert die TU Darmstadt (Sprecherschaft) mit der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung.
Beide Sonderforschungsbereiche, die ihre Arbeit nun für weitere vier Jahre fortsetzen können, sind in ihren jeweiligen Forschungsfeldern Solitäre: Deutschlandweit ist der SFB 1177 der erste Forschungsverbund, der sich mit der selektiven Autophagie, dem Abbau und der Verwertung eigener Bestandteile durch Zellen auf molekularer und zellulärer Ebene befasst. Das Wissen, das durch dieses Konsortium geschaffen wird, könnte in der Zukunft helfen, Krebs, neurodegenerative Erkrankungen und Infektionen effektiver zu bekämpfen.
Im SFB 1245 wird die Arbeit von mehr als 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern koordiniert, um, ausgehend von effektiven Feldtheorien der starken Wechselwirkung, die Struktur der Atomkerne sowie die Entstehung der Elemente im Universum zu verstehen. Die TU Darmstadt als eines der bedeutendsten universitären Zentren der experimentellen und theoretischen Kernstrukturphysik und der nuklearen Astrophysik kombiniert hier ihre herausragende Expertise mit der Spitzenforschung der Johannes Gutenberg-Universität im Bereich der Teilchenphysik.