Wissenschaftliche Expertise für regionale und lokale Herausforderungen: Rhein-Main-Universitäten schließen erfolgreich EU-Pilotprojekt ab

Wissenschaftsbasierte Kommunikation zwischen Agierenden in akademischen und außer-akademischen Handlungsfeldern gelingen zu lassen ist ein wichtiges Anliegen, auch auf europäischer Ebene. Ein konkreter Ausdruck dafür war das Science meets Regions Programm der EU, das den lokalen und regionalen Austausch zwischen Wissenschaft und Politik in den Themenfeldern grüner und digitaler Wandel förderte. Das Pilot-Programm ermöglichte den Rhein-Main-Universitäten – Technische Universität Darmstadt, Goethe-Universität Frankfurt und Johannes Gutenberg-Universität Mainz – im Laufe des Jahres 2023 die Durchführung von Dialogformaten für Vertreterinnen und Vertreter aus hessischen und rheinland-pfälzischen Landeseinrichtungen und Stadtverwaltungen im Rhein-Main-Gebiet.

Im Rahmen eines Praxistags an der TU Darmstadt konnten im März Gäste aus Politik und Verwaltung technische Lösungen für den autarken Notbetrieb von Photovoltaikanlagen im Krisenfall kennenlernen, welche im Rahmen des Projekts eHUB des LOEWE-Zentrum emergenCITY erforscht werden. Mit EnEffCampus wurde die energieeffiziente Weiterentwicklung des Campus Lichtwiese demonstriert. Hier wird an einer holistischen Energieversorgung gearbeitet – mit Blick auf den Stromverbrauch, als auch die Regulierung von Wärme und Kälte. Während einer Führung durch die ETA-Fabrik standen die Potenziale energieeffizienter Produktionsverfahren im Vordergrund.

Teil des Programms war zudem ein Gesprächsformat zwischen den Teilnehmenden und Forschenden aus dem Rhein-Main-Gebiet. Im Mai und November wurden insgesamt knapp 100 Gespräche geführt. Die Gesprächsthemen reichten von integrierten Energiesystemen und Mobilität über Gesundheitsgefährdungen durch Chemikalienbelastung und Schutz der Biodiversität bis hin zur Bedeutung sozialer Medien für politische Diskurse und wirtschaftliche Potenziale Künstlicher Intelligenz.

Einer der wissenschaftlichen Gesprächspartner war Andrej Gill, Professor für Corporate Finance an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz: „Die Berücksichtigung von Umweltrisiken, Auswirkungen des Klimawandels und digitale Transformationen stellen für die Finanzierung von Unternehmen bereits heute große Herausforderungen dar. Staatliche Regulierungs- und Fördermaßnahmen müssen für diese komplexen Herausforderungen auf regionaler Ebene praktische Lösungen finden. Daher waren die persönlichen Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus hessischen und rheinland-pfälzischen Landeseinrichtungen für mich sehr bereichernd, da ich aktuelle Forschungsergebnisse vorstellen und gleichzeitig mehr über die Wissensbedarfe in Politik und Verwaltung erfahren konnte.“

Zum Abschluss des Gesamtprogramms zieht auch Professor Dr. Thomas Walther, Vizepräsident für Innovation und Internationales der TU Darmstadt, eine positive Bilanz: „Die dringlichen Fragen, die sich uns im Kontext notwendiger Transformationsprozesse hin zu einem resilienten Wandel in diversen Aufgabenbereichen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit stellen, bearbeiten wir auch in zahlreichen Forschungsprojekten der Rhein-Main-Universitäten. Initiativen wie das Science meets Regions-Programm der Europäischen Union leisten einen wichtigen Beitrag dazu. Dieser Beitrag erhält durch die Zusammenarbeit unserer drei Universitäten innerhalb des RMU-Verbundes eine signifikante Erweiterung. Dieser verstärkte Impact erreicht so erfreulich viele Stakeholder auf lokaler und regionaler Ebene. Wir werden die kooperativen Netzwerke, die in den letzten Monaten entstanden sind, weiter kontinuierlich ausbauen und den fruchtbaren Dialog mit Politik und Verwaltung fortsetzen.“

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