Aha-Effekte der Künstlichen Intelligenz
Wie funktioniert Künstliche Intelligenz? Führungskräfte aus Bundes- und Landesministerien, der Europäischen Kommission, Medien und Nonprofit-Organisationen sowie Abgeordnete des Hessischen Landtages haben an der TU Darmstadt Grundlagen und Anwendungen Künstlicher Intelligenz kennen gelernt. Der „interaktive Wissenschaftstag“ wurde von der Allianz der Rhein-Main-Universitäten im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2019 veranstaltet.
Die Gäste aus Politik und Gesellschaft besichtigten die Robotik-Labore der TU Darmstadt und tauschten sich in Kleingruppenformaten mit Wissenschaftlern der Rhein-Main-Universitäten über die Funktionsweise und Anwendungen von Künstlicher Intelligenz (KI) aus. Das Themenspektrum reicht von maschinellem Lernen, automatischer Texterstellung und der Vorhersagbarkeit menschlichen Handelns über den Einsatz von Robotern in Fabriken und im Militär bis hin zu den Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Rechtsprechung.
Der Wissenschaftstag wurde von der TU Darmstadt in Zusammenarbeit mit der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ausgerichtet –die drei Universitäten bilden die strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten.
Der Leiter des Centre for Cognitive Science an der TU Darmstadt, Professor Constantin Rothkopf, zog ein positives Fazit: „Die TU Darmstadt gehört laut internationaler Rankings zu den führenden Forschungseinrichtungen im Bereich KI in Europa und bündelt diese Expertise in der „AI-Da Initiative“. Was liegt da näher, als sich hier in einem Workshop wissenschaftlich fundiert über die KI und ihre Bedeutung für gesellschaftliche Entscheidungen auszutauschen? Besonders, da in Darmstadt mit dem Centre for Cognitive Science auch die Zwillingswissenschaft der KI, die wissenschaftliche Erforschung der Informationsverarbeitung bei menschlichem Wahrnehmen, Denken und Handeln, prominent vertreten ist.“
Der Jura-Professor Christoph Burchard (Goethe-Universität Frankfurt) hob die Untersuchung der Folgen künstlicher Intelligenz hervor: „KI stellt die gesamten Rechtswissenschaften vor große Herausforderungen. Mit dem zunehmenden Einsatz von KI-Systemen stellen sich viele klassische Fragen in neuen digitalen Kontexten: etwa Haftungsfragen, wenn Kredite algorithmenbasiert vergeben werden oder selbstfahrende Fahrzeuge Unfälle verursachen. All dies macht es erforderlich, der normativen Ordnung Künstlicher Intelligenz holistisch und interdisziplinär nachzugehen.“
Der Vizepräsident der TU Darmstadt, Professor Ralph Bruder, betonte die Bedeutung des Brückenschlages zwischen Wissenschaft und Praxis: „Das Wissenschaftsjahr 2019 regt den Dialog mit Führungskräften aus der Praxis zum Thema KI an. Wir vermitteln der Praxis einen fundierten Überblick zu KI, während wir aus der Praxis wertvolle Impulse für unsere eigene Forschung erhalten. Von diesem Austausch profitieren beiden Seiten gleichermaßen.“
Hintergrund:
KI ist das Thema des Wissenschaftsjahres 2019. Systeme und Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz basieren, sind schon heute vielfach Bestandteil unseres Lebens: Industrieroboter, die schwere oder eintönige Arbeiten übernehmen oder smarte Computer, die in kurzer Zeit riesige Datenmengen verarbeiten können – und damit für Wissenschaft und Forschung unverzichtbar sind. Ganz abgesehen von virtuellen Assistenzsystemen, die zu unseren alltäglichen Begleitern geworden sind. Digitalisierung und Automatisierung werden in Zukunft weiter fortschreiten. Welche Chancen gehen damit einher? Und welchen Herausforderungen müssen wir uns stellen? Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung auf unser gesellschaftliches Miteinander? Im Wissenschaftsjahr 2019 sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, im Dialog mit Wissenschaft und Forschung Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden.
Kontakt: Tome Sandevski, science-policyuni-frankfurt.de