RMU-Hochschulleitungen unterschreiben "Charta des Willkommens"

Die Universitäten von Mainz, Darmstadt und Frankfurt, die in der Strategischen Allianz der Rhein-Main-Universitäten zusammengeschlossen sind, haben heute die "Charta des Willkommens" unterzeichnet. Damit verpflichten sie sich dazu, weiterhin ihren Beitrag zu einer offenen und aufnahmebereiten Region zu leisten und die Willkommenskultur in allen Bereichen zu stärken. Die Charta geht zurück auf eine Initiative des Regionalverbands FrankfurtRheinMain und ist Teil der Willkommensstrategie "Welcome to FrankfurtRheinMain".

Unterzeichnung der Charta des Willkommens: (v.l.) TU-Präsident Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität Frankfurt, und JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch (Foto: Uwe Dettmar)

"Wir machen uns stark für eine Gesellschaft der Vielfalt. Gegenseitige Wertschätzung und gelebte Toleranz sind unsere Stärke" – dies ist einer von neun Grundsätzen der "Charta des Willkommens". Auf den Weg gebracht wurde die Charta durch den Regionalverband FrankfurtRheinMain, der die Metropolregion offiziell vertritt. Angesichts des demografischen Wandels und des zu erwartenden Fachkräftemangels soll die Willkommenskultur gestärkt und ausgebaut werden, um so leichter qualifizierte Arbeitskräfte gewinnen und langfristig binden zu können. Nachdem in einer ersten Runde vor allem Oberbürgermeister und Landräte der Metropolregion unterzeichnet haben, schließen sich nun auch die drei großen Universitäten der Region an. Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), die Technische Universität Darmstadt und die Goethe-Universität, die gemeinsam die Strategische Allianz der Rhein-Main-Universitäten bilden, bekräftigen damit ihr bereits gut verankertes vielfältiges Engagement zur Stärkung der Willkommenskultur und zur Internationalisierung in Forschung und Lehre.

"Es freut mich sehr, dass jetzt auch die großen Universitäten unserer Region die Charta des Willkommens unterzeichnet haben. FrankfurtRheinMain profitiert seit jeher von Migration, in wirtschaftlicher, wissenschaftlicher wie auch kultureller Hinsicht. Unsere Gesellschaft wird immer älter, deshalb wird die Zuwanderung von gut ausgebildeten Menschen immer wichtiger. Es gilt, internationale Fachkräfte und Wissenschaftler anzuwerben und willkommen zu heißen in einer attraktiven, internationalen Metropolregion", formulierte Ludger Stüve, Direktor des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain bei der feierlichen Vertragsunterzeichnung im Senatssaal der Goethe-Universität.

"Wir können es uns gar nicht leisten, keine Willkommenskultur zu haben. Das wäre Potenzialverschwendung. Wir brauchen kluge Köpfe", sagte Prof. Dr. Birgitta Wolff, Präsidentin der Goethe-Universität. Mit der Unterzeichnung der Charta wolle man ein Zeichen setzen – gerade auch in Anbetracht vieler besorgniserregender Entwicklungen in manchen Ländern. Die Rhein-Main-Universitäten haben schon etliche Projekte für mehr Willkommenskultur auf den Weg gebracht. Als Beispiele nannte Wolff das Brücken- und Qualifizierungsprogramm "Academic Welcome Program for highly qualified refugees" der Goethe-Universität, in dem sich derzeit mehr als 100 Geflüchtete befinden und sich auf das Fachstudium vorbereiten.

"Um eine Willkommenskultur zu etablieren, braucht es natürlich mehr als eine Unterschrift auf einem Stück Papier. Die Rhein-Main-Universitäten verstehen die kulturelle, soziale und individuelle Vielfalt ihrer Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als tägliche Bereicherung des intellektuellen Diskurses", bekräftigte Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. "So ist die JGU unlängst für die Entwicklung einer diversitätsorientierten Hochschulkultur im Rahmen des Diversity Audits des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft ausgezeichnet worden. Einen inhaltlichen Schwerpunkt dieses Audits haben wir auf die Chancengerechtigkeit in der Bildung unter anderem mit Blick auf Studierende mit Migrationshintergrund gelegt."

Prof. Dr. Hans Jürgen Prömel, Präsident der Technischen Universität Darmstadt, betonte: "Wissenschaft macht nicht an Grenzen halt und trägt dazu bei, Brücken zwischen verschiedenen Nationen und Kulturen zu bauen. Die Technische Universität Darmstadt ist eine internationale Universität, die diese Weltoffenheit täglich lebt: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, internationale Studierende und Flüchtlinge sind bei uns willkommen. Das sehen auch andere so: Wir sind stolz darauf, dass wir laut dem Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung die attraktivste Universität in Deutschland für hervorragende ausländische Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in den Ingenieurwissenschaften sind. Der Beitritt zur Charta des Willkommens passt deswegen gut zu uns."

An den Rhein-Main-Universitäten studieren derzeit insgesamt fast 15.000 Menschen aus anderen Ländern.

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