Neuer internationaler Masterstudiengang vermittelt ganzheitliches Wissen und Kompetenz im Bereich von weicher Materie und weichen Materialien

Praxisreicher und forschungsorientierter Kooperationsstudiengang „Soft Matter and Materials“ der Rhein-Main-Universitäten Mainz und Darmstadt startet zum kommenden Wintersemester / Start der Bewerbungsfrist am 3. April 2023

Mikrofluidischer Aufbau zur Herstellung von Mikrogelen mit komplexer Morphologie

Mikrofluidischer Aufbau zur Herstellung von Mikrogelen mit komplexer Morphologie, Foto/©: Sebastian Seiffert

Zum Wintersemester 2023/2024 bieten die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und die Technische Universität Darmstadt im Verbund der Rhein-Main-Universitäten (RMU) erstmals den neuen internationalen Masterstudiengang „Soft Matter and Materials“ an. Der englischsprachige Masterstudiengang vermittelt Wissen über sogenannte Weiche Materie. Dazu zählen verschiedenste Stofftypen wie Polymere und Kunststoffe, Detergenzien und Tenside sowie Kolloide und Dispersionen, die auf den ersten Blick als ganz verschiedene Stoffe erscheinen. „Bei genauerem Hinsehen aber zeigen sich fundamentale Gemeinsamkeiten, die die Eigenschaftsprofile von Systemen und Materialien prägen und einstellbar machen – und die ein Grund dafür sind, warum auch das Leben selbst auf weicher Materie basiert“, erklärt Prof. Dr. Sebastian Seiffert vom Department Chemie der JGU, einer der Initiatoren und Koordinatoren des Studiengangs. „Die Erforschung von weicher Materie und weichen Materialien erfordert ein ganzheitliches Verständnis von Chemie und Physik auf diesem Gebiet. Ziel des neuen interdisziplinären Masterstudiengangs ist entsprechend die Vermittlung von fachlichem Wissen und konzeptueller Kompetenz bezüglich der Herstellung von Bausteinen – beispielsweise Polymere, supramolekulare Tektone, Kolloide – und der Struktur-Dynamik-Eigenschaftsbeziehungen von weicher Materie und Materialien“, ergänzt Prof. Dr. Regine von Klitzing, die den Studiengang seitens der TU Darmstadt mitkonzipiert hat und koordiniert.

Der Studiengang richtet sich an Bachelorabsolventinnen und -absolventen der Fächer Chemie, Chemical Engineering, Physik oder Materialwissenschaft, die sich wissenschaftlich in einem disziplinenübergreifenden und internationalen Umfeld weiterbilden möchten. Der praxisreiche und forschungsorientierte Masterstudiengang ist in vier Semester gegliedert, von denen das erste Semester am Standort Mainz (JGU und Max-Planck-Institut für Polymerforschung) und das zweite an der TU Darmstadt – oder wahlweise auch umgekehrt – absolviert wird. Danach können die Studierenden an beiden Standorten flexibel individuelle Schwerpunkte setzen, in Mainz auch am MPI für Polymerforschung.

Etablierte Polymerforschung trifft Ingenieurwissenschaften

Der Studiengang „Soft Matter and Materials“ ist in seiner Art einer der ersten weltweit. Bisher gibt es zwar an vielen Universitäten, auch an einigen deutschen Standorten, Masterprogramme im Bereich Polymerwissenschaft, aber noch keine Studiengänge für das Feld der Weichen Materie in seiner reichhaltigen Gänze. Hierfür ist die Achse Darmstadt-Mainz ideal. „Mainz ist ein über Jahrzehnte etablierter Polymerstandort und steht durch seine aktuelle biomedizinische Spitzenforschung im Fokus der Weltöffentlichkeit, während Darmstadt als Technische Universität eine Brücke in die Ingenieurwissenschaften schlägt und jüngst auch starke Nachhaltigkeitsaspekte etabliert hat“, so Prof. Dr. Sebastian Seiffert von der JGU.

Beide Universitäten bieten bereits komplementäre Studienangebote im Bereich der Weichen Materie: So bietet die JGU im Rahmen ihrer Chemie-Studiengänge beispielsweise einen Schwerpunkt in makromolekularer Chemie mit Anbindung an medizinische Fächer an. Die TU Darmstadt hat bereits Lehrveranstaltungen zum Design neuer Hybrid- beziehungsweise Verbundmaterialien und zur technischen Chemie polymerer Materialien sowie zur Polymertechnologie im Lehrplan. Die Physik weicher Materie wird als interdisziplinäres Querschnittsthema bereits an beiden Universitäten behandelt – an der JGU mit einem eher theoretischen Schwerpunkt, an der TU Darmstadt mit einem breiten Angebot im experimentellen Bereich. Für den neuen Masterstudiengang bündeln die beiden Partner im Verbund der Rhein-Main-Universitäten jetzt ihre Kompetenzen.

Der neue englischsprachige Masterstudiengang „Soft Matter and Materials“ beginnt zum Wintersemester 2023/2024. Die aktuelle Bewerbungsfrist läuft vom 3. April bis zum 1. September 2023.

 

Die Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU)

Die Universitäten Mainz, Darmstadt und Frankfurt bilden als renommierte Forschungsuniversitäten die strategische Allianz der RHEIN-MAIN-UNIVERSITÄTEN. Sie liegen in der Metropolregion Frankfurt-Rhein-Main in großer räumlicher Nähe zueinander und bieten ein breites Fächerspektrum von der Medizin und den Naturwissenschaften über die Geistes- und Sozialwissenschaften bis hin zu den Ingenieurwissenschaften. Mit über 100.000 Studierenden und 1.440 Professuren kooperieren sie eng in Forschung, Studium und Lehre, der Förderung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie dem Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft.

Gemeinsam steigern die Universitäten mit der strategischen Allianz ihre wissenschaftliche Leistungsfähigkeit. Dazu nutzen sie ihre Komplementarität und bilden starke Forschungsverbünde. Sie verbessern gemeinsam ihre Studienangebote und stärken Wissenstransfer und Vernetzung mit der Gesellschaft. So gestalten sie Rhein-Main als integrierte Wissenschaftsregion – global sichtbar und international attraktiv. 

 

Kontakt:


Prof. Dr. Sebastian Seiffert

Department Chemie

Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)

55099 Mainz

Tel.: +49 6131 39-23887

E-Mail: sebastian.seiffert@uni-mainz.de

https://www.chemie.uni-mainz.de/

 

Prof. Dr. Regine von Klitzing

Institut für Physik Kondensierter Materie (IPKM)
Technische Universität Darmstadt

Tel.: +49 6151 16-24506

E-Mail: klitzing@smi.tu-darmstadt.de

https://www.ipkm.tu-darmstadt.de/condensed_matter_ipkm/

Links
Informationen zum Masterstudiengang „Soft Matter and Materials“ an der JGU und …
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